Makuladegeneration

Erstmals eindeutiges molekulares Kennzeichen für AMD gefunden - CCR3

Presse CCR3 - Neuer Therapieansatz im Frühstadium der feuchten Makuladegeneration


Quelle: http://derstandard.at/fs/1244461021914/Erstmals-eindeutiges-molekulares-Kennzeichen-fuer-AMD-gefunden

Erstmals eindeutiges molekulares Kennzeichen für AMD gefunden

22. Juni 2009, 09:08

Im Mäuseversuch bereits vielversprechende therapeutische Erfolge

London - Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) lässt sich künftig möglicherweise früher feststellen und auch besser behandeln. US-Forscher haben ein Molekül entdeckt, das bei der feuchten Form der Netzhauterkrankung auftritt. Mit speziell entwickelten Antikörpern erzielten die Forscher bei Mäusen bereits vielversprechende therapeutische Erfolge.

AMD ist in den Industrieländern die häufigste Ursache für den Verlust des Sehvermögens. Betroffen ist mit der Makula genau jenes Areal im Zentrum der Netzhaut, mit dem das Auge am schärfsten sieht. Gefährlich ist vor allem die feuchte Spätform der Erkrankung, bei der Blutgefäße unter die Netzhaut wuchern, wobei austretende Flüssigkeit die Sehzellen zerstört.

Entdeckung

Auf der Oberfläche dieser Blutgefäße entdeckten US-Forscher nun bei Mäusen den Rezeptor CCR3, der auch an Entzündungsprozessen beteiligt ist. Das Molekül kann schon entdeckt werden, bevor die Gefäße unter die Netzhaut wachsen, und könnte damit die Früherkennung der Krankheit deutlich verbessern. "Damit haben wir erstmals ein eindeutiges molekulares Kennzeichen für die Krankheit", sagt Jayakrishna Ambati von der Universität von Kentucky in Lexington. "Das bringt uns der Entwicklung eines klinischen Diagnosewerkzeugs, mit dem die Krankheit vor dem Verlust der Sehfähigkeit entdeckt und behandelt werden kann, näher als je zuvor."

Auch die Therapie könnte in einigen Jahren von der im Magazin "Nature" publizierten Entdeckung profitieren. Verabreichten die Forscher Mäusen mit der Erkrankung spezielle Antikörper gegen CCR3, so ließ das Gefäßwachstum um rund 70 Prozent nach. Die gegenwärtig genutzten Medikamente verringern das Wuchern nur um 60 Prozent. (APA/AP)