Makuladegeneration

Epimakuläre (epiretinale) Brachytherapie - Strahlenstift stoppt Altersblindheit

Publikationen Epimakuläre Brachytherapie bei feuchter Makuladegeneration (AMD)


Quelle: www.doc2010.de/presse/4_strahlenstift_altersblindheit/amd_kurz.doc

Mini-Strahlentherapie gegen altersbedingte Makuladegeneration (AMD)

Strahlenstift stoppt Altersblindheit

Diese Krankheit fürchten alle älteren Menschen: Die Zerstörung der Netzhaut durch die altersbedingte Makuladegeneration (AMD). Sie bedroht nicht nur das Sehvermögen, sondern auch die Selbständigkeit und damit die gesamte Lebensqualität der Senioren. Rund 3,5 Millionen Menschen sind allein in Deutschland bereits davon betroffen.

Man unterscheidet zwei Verlaufsformen der AMD: Die trockene (3 Millionen Betroffene in Deutschland) und die feuchte Form (ca. 500.000 Betroffene). Während es gegen die trockene Form noch keine wirksame Behandlung gibt, hat die moderne Augenheilkunde gegen die zwar seltenere, dafür aber aggressivere feuchte Form schon mehrere Therapien entwickelt. Hier kommen Laser und Medikamente zum Einsatz. Doch die Wärmeenergie des Lasers kann auch gesundes Netzhautgewebe schädigen und die Medikamente müssen im Abstand von 4 Wochen unter sterilen Bedingungen im Augen-OP im Rahmen einer mikrochirurgischen Augenoperation in das Auge eingegeben werden.

Doch jetzt wird auf dem 23. Kongress der Deutschen Augenchirurgen (DOC), der vom 21. bis 24. Oktober in Hamburg stattfindet, eine ganz neue Behandlungsmethode vorgestellt: Die Bestrahlung von innen ("Vidion"-Technik).

"Bei einem operativen Eingriff führt der Augenchirurg eine nur 0,9 Millimeter dünne Kanüle in das betäubte Auge ein", erklärt Augenarzt und Kongresspräsident Dr. Armin Scharrer (Fürth). "Durch diese Kanüle schiebt er einen hauchdünnen Strahlenstift bis knapp über die Netzhaut. Dieser Stift gibt eine radioaktive Betastrahlung ab, die jedoch nur vier Millimeter tief in das erkrankte Gewebe eindringen kann."

Dadurch werden die bei feuchter Makuladegeneration wuchernden Zellen zerstört, ohne das umliegende Gewebe zu schädigen. Dr. Scharrer: "Die klinischen Erfahrungen mit bisher fast 500 auf diese Weise behandelten Patienten sind sehr gut. Viele von ihnen konnten ihre Sehkraft danach stabilisieren oder sogar verbessern."

Außerdem haben Patienten, die im Rahmen klinischer Studien behandelt wurden, danach im Durchschnitt weniger als eine Eingabe der sonst üblichen Antikörpermedikamente in das Auge benötigt. Das bedeutet für sie einen enormen Gewinn an Lebensqualität, weil diese Patienten ohne die Bestrahlung von innen pro Jahr zwischen sechs und zwölf operative Medikamenteneingaben (IVOM) benötigt hätten.

Die altersbedingte Makuladegeneration macht sich durch allmählich zunehmende Symptome bemerkbar: Fensterrahmen erscheinen plötzlich schief. Badezimmerkacheln haben Wellen. Gerade Linien wirken seltsam verzerrt. In der Mitte des Gesichtsfeldes bildet sich ein schwarzer Fleck, man kann nichts mehr sehen oder lesen, erkennt keine Gesichter mehr. Neben dem Alter gelten Rauchen, genetische Veranlagung und Bluthochdruck als Risikofaktoren. Weil die Erkrankung zunächst auf einem Auge beginnt und das andere Auge den Sehverlust lange ausgleichen kann, gehen die Patienten meist erst dann zum Arzt, wenn auch das zweite Auge erkrankt ist. Deshalb rät Dr. Scharrer, spätestens ab dem 55. Lebensjahr die Augen regelmäßig vom Augenarzt überprüfen zu lassen.


Bitte beachten Sie auch die Hinweise zu Risiken der epimakulären Brachytherapie