Makuladegeneration

Episklerale Brachytherapie

Einführung

Grundlagen

Perkutane Strahlentherapie

Episklerale Brachytherapie

Epiretinale Brachytherapie

Strahlenretinopathie

Diskussion

Literatur

Quelle: www.dog.org/wp-content/uploads/2009/08/amd_brachytherapie_28-11-2011.pdf

Stellungnahme
der Retinologischen Gesellschaft, der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft und des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands zur epimakulären Brachytherapie bei altersbedingter Makuladegeneration

Stand: 28.11.2011

Episklerale Brachytherapie

Die Brachytherapie makulärer Erkrankungen vermeidet die unvermeidlichen Komplikationen konventioneller perkutaner Strahlentherapietechniken wie Belastung des vorderen Augensegments bei der Protonenstrahltherapie oder Belastung periorbitaler Strukturen und des Partnerauges bei der Verwendung eines Linearbeschleunigers.

Studien zur episkleralen Brachytherapie bei AMD sind mit Strontium-Applikatoren (90Sr/90Y) [11,12] und Palladium-Applikatoren (103Pa) [2,18] durchgeführt worden; 106Ru/106Rh-Applikatoren sind vereinzelt eigesetzt worden, ohne dass daraus eindeutige Daten abzuleiten wären [19].

In der Augenheilkunde wird das Strontium-Isotop 90Sr als Strahlenquelle für die Brachytherapie benutzt. 90Sr ist ein niederenergetischer Betastrahler, der mit einer Zerfallsenergie von 0,55 MeV und einer Halbwertzeit von 28,78 Jahren zu 90Y mit einer Zerfallsenergie von 2,27 MeV zerfällt. Die Gewebseindringtiefe ist aufgrund des steilen Dosisabfalls limitiert, so dass eine lokale Strahlentherapie auf sehr kleinem Raum möglich ist. Die 50% Isodose von Strontium-Applikatoren in Wasser liegt bei etwa 1,5 mm [20] bzw. bei 1 mm in Gewebe [21]. Epibulbäre Strontium-Applikatoren werden schon lange für die Behandlung von Tumoren und Pterygien der Bindehaut benutzt (Übersicht [20]). Jaakkola et al. entwickelten erstmals einen episkleralen Strontium-Applikator, der über einen Handgriff am hinteren Augenpol platziert werden kann und so die gezielte Bestrahlung makulärer Strukturen ermöglicht [12]. Der Applikator hat einen Durchmesser von 8 mm, so dass die gesamte Makula vom Applikator überdeckt wird. Erste Ergebnisse hatten gezeigt, dass die lokale Strahlentherapie mit diesem Strontium-Applikator eine Regression chorioidaler Neovaskularisationen erreichen kann [12]. Im Langzeitverlauf ergaben sich allerdings keine Vorteile für Patienten nach Strahlentherapie verglichen mit dem Spontanverlauf [11].

103Pa ist ein Gammastrahler mit einer etwas geringeren Photonenenergie als 125J, der überwiegend in der Brachytherapie intraokularer Tumoren verwandt wird. 103Pa hat eine Photonenenergie von 21 kV verglichen mit 28 kV bei 125J; die Gewebseindringtiefe ist damit deutlich geringer als bei 125J. Die von Finger et al. publizierten Langzeitergebnisse nach Brachytherapie mit einem 103Pa Applikator (10-122 mm breit; mittlere Dosis im Zielvolumen 17,62 Gray) konnten zeigen, dass es nach Brachytherapie zu einer deutlichen Rückbildung exsudativer Veränderungen kommt; ein Vorteil in Bezug auf eine bessere Funktion konnte allerdings nicht nachgewiesen werden [18].

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