Makuladegeneration

VEGF Trap-Eye: Neue Daten bestätigen Behandlungserfolge bei altersbedingter Makuladegeneration (AMD)

Publikationen VEGF Trap-Eye bei feuchter Makuladegeneration


Quelle: Bayer HealthCare
http://viva.vita.bayerhealthcare.de/scripts/pages/de/presse/news_details_page.php?pino=2008-0448

28.09.2008 Endgültige Phase-II-Ergebnisse vor "Retina Society" präsentiert

VEGF Trap-Eye: Neue Daten bestätigen Behandlungserfolge bei altersbedingter Makula-Degeneration

Signifikante Abnahme der neovaskulären Läsionen über ein Jahr berichtet

Berlin, 28. September 2008 - VEGF Trap-Eye bei altersbedingter feuchter Makula-Degeneration (AMD) erzielte anhaltende Verbesserungen bei der Sehschärfe sowie bei biologischen Messparametern der pathologischen Gefäßneubildung. Dies zeigt die abschließende Auswertung einer Phase-II-Studie, die jetzt in Scottsdale, Arizona, auf dem Jahreskongress der Retina Society vorgestellt wurde. Zu den Parametern zählen die Netzhautdicke und die Größe der aktiven choroidalen Läsionen mit Gefäßneubildung (geschädigter Teil der Netzhaut). Die Behandlungserfolge hielten bis zum Ende der Studie über ein Jahr an. Bayer HealthCare und Regeneron Pharmaceuticals, Inc (Nasdaq:REGN) entwickeln VEGF Trap-Eye gemeinsam.

In der-Studie zeigte sich unter VEGF Trap-Eye eine Abnahme des Netzhaut-Areals, das von der sogenannten choroidalen Neovaskularisierung (CNV) betroffen war. Diese CNV Membran ist der aktive Anteil der Gesamt-Läsion, die zur Sehkraftminderung bei feuchter AMD beiträgt. Patienten mit initialer VEGF Trap-Eye Dosierung von 0,5 oder 2,0 mg pro Monat und anschließender Dosierung nach Bedarf zeigten in der abschließenden Analyse der Fluoreszenzangiographien durch ein unabhängiges Auswertungszentrum nach 48 Wochen eine signifikante mittlere Größenreduktion dieser CNV-Areale um 1,42 mm² bzw. 3,41 mm² im Vergleich zum Ausgangswert. Bezüglich der Größe der Gesamt-Läsionen wurde bei Patienten in der 2,0 mg-Gruppe eine Abnahme um statistisch signifikante 1,75 mm² beobachtet, während in der initial mit 0,5 mg behandelten Gruppe keine signifikante Reduktion gemessen werden konnte.

"Die Ausdehnung der aktiven CNV-Läsion und daraus resultierende Verschlechterung der Sehkraft sind unausweichliche Folgen einer unbehandelten feuchten AMD. Die Verminderung des CNV-Areals, die wir jetzt in der Phase-II-Studie mit VEGF Trap-Eye gesehen haben, könnte sich in der laufenden größeren kontrollierten Phase-III-Studie als klinisch bedeutsam erweisen," sagte Dr. Jason Slakter, der Leiter des unabhängigen Auswertungszentrums für die Studie. Dr. Slakter ist Professor für Augenheilkunde an der New York University School of Medicine.

Die Teilnehmer erhielten zunächst in der doppelblind durchgeführten Phase-II-Studie zwölf Wochen lang entweder einmal pro Monat oder einmal alle zwölf Wochen eine fixe Dosis VEGF Trap-Eye. Danach wurde die Behandlung über die nächsten 40 Wochen nach Bedarf fortgesetzt. Patienten, die in der ersten zwölf-Wochen-Phase eine monatliche Anwendung von 2,0 bzw. 0,5 mg VEGF Trap-Eye (d.h. vier fixe Dosen) erhalten hatten und in den nächsten 40 Wochen nach Bedarf weitere Injektionen erhielten, erreichten nach 52 Wochen eine mittlere Verbesserung ihrer Sehkraft um 9,0 Buchstaben (p<0.0001) bzw. um 5,4 Buchstaben (p<0.085) gegenüber dem Ausgangswert. Der Anteil der Patienten mit einer Sehschärfe von mindestens 0,5 (20/40 - dem medizinischen Mindest-Messwert für die Erteilung einer uneingeschränkten Fahrerlaubnis in den USA) erhöhte sich von 23 Prozent zu Beginn auf 45 Prozent nach 52 Wochen Behandlung bei Patienten mit 2,0 mg monatlich. Bei Patienten mit 0,5 mg monatlich in der Initialbehandlung stieg der Anteil von 16 Prozent auf 47 Prozent. Während der 40-wöchigen Phase der Dosierung nach Bedarf benötigten die Patienten mit der initialen Dosierung von 2,0 mg monatlich im Durchschnitt noch 1,6 zusätzliche Injektionen, die Patienten mit der initialen Dosierung von 0,5 mg monatlich benötigten im Durchschnitt 2,5 zusätzliche Anwendungen.

Die Netzhautdicke nahm im Laufe der 52-wöchigen Studie um durchschnittlich 143 Mikron (p<0.0001 im Vergleich zum Ausgangswert) bei Patienten mit 2,0 mg Initialbehandlung bzw. 125 Mikron (p<0.0001 im Vergleich zum Ausgangswert) bei 0,5 mg Initialbehandlung ab.

Auch die Patientengruppe mit einer nur alle 12 Wochen erfolgenden Initialbehandlung (zu Beginn und nach zwölf Wochen, d.h. zwei fixe Dosen) erzielte eine Verbesserung der Sehkraft und der Netzhautdicke. Die Ergebnisse erwiesen sich jedoch als weniger robust verglichen mit der initial einmal monatlichen Behandlung.

"Die Anti-VEGF-Therapie hat das Behandlungsparadigma für die feuchte Makula-Degeneration dramatisch verändert. Eine Verbesserung der Sehschärfe ist nun bei vielen Patienten eine realistische Option. Die größte Herausforderung für uns ist, dass die Mehrheit der Patienten mit den gegenwärtigen Anti-VEGF-Therapien häufige Injektionen ins Auge benötigen, um die erreichte Verbesserung zu bewahren", sagte Studienarzt Dr. David Brown, Retina-Spezialist vom Methodist Hospital in Houston. "Die nun vorliegenden Studienergebnisse unterstreichen das Ziel, in kontrollierten klinischen Studien zu untersuchen, ob die Dosierung nach Bedarf im Anschluss an eine Phase mit gleichbleibender Dosierung die Wirkung über längere Zeit erhalten kann."

VEGF Trap-Eye war im Allgemeinen gut verträglich; schwere Nebenwirkungen wurden nicht beoachtet. Berichtet wurde ein Fall einer Augenentzündung (kultur-negative Endophthalmitis/Uveitis) im behandelten Auge. Ein Zusammenhang mit dem Medikament wurde dabei nicht angenommen. Die häufigsten in der Studie beobachteten Nebenwirkungen waren die, welche typischerweise bei Injektionen in den Glaskörper des Auges auftreten.

Die Phase II-Studie bei feuchter Makula-Degeneration

In dieser doppelblind durchgeführten Multicenterstudie der Phase 2 wurden 157 Patienten randomisiert einer von fünf Behandlungsgruppen zugeteilt und auf einem Auge mit VEGF Trap-Eye behandelt. Zwei Behandlungsgruppen erhielten eine Initialbehandlung von 0,5 bzw. 2,0 mg VEGF Trap-Eye einmal pro Monat (in den Wochen 0, 4, 8 und 12), drei weitere Behandlungsgruppen erhielten 0,5, 2,0 oder 4,0 mg im Abstand von drei Monaten (in den Wochen null und zwölf). Nach der 12-wöchigen Initialphase mit fixem Dosierungsschema erhielten die Patienten nach Bedarf weitere Injektionen mit der gleichen Dosierung. Die Notwendigkeit für eine weitere Injektion wurde vom behandelnden Arzt aufgrund vorher festgelegter Kriterien ermittelt. Die Patienten wurden hinsichtlich der allgemeinen Sicherheit, der Netzhautdicke und der Sehkraft untersucht. Die vorliegenden Ergebnisse repräsentieren die Endauswertung der Einjahresdaten aus der 52-Wochen-Studie. Die Ergebnisse der Auswertung für die primären 12-Wochen Endpunkte wurden bereits 2007 auf dem Kongress der Retina Society vorgestellt, die Ergebnisse nach 32 Wochen Behandlung auf dem Kongress der Association for Research in Vision and Ophthalmology im April 2008.

Über das Phase-III-Studienprogramm bei feuchter AMD

Bayer HealthCare und Regeneron haben im August 2007 ein weltweites Phase-III-Entwicklungsprogramm mit VEGF Trap-Eye bei feuchter Makula-Degeneration (AMD) begonnen. In zwei Phase-III-Studien, VIEW 1 und VIEW 2 (VEGF Trap-Eye: Investigation of Efficacy and Safety in Wet age related macular degeneration), wird VEGF Trap-Eye in Dosierungsintervallen von vier bzw. acht Wochen direkt mit der gemäß Dosierungsempfehlung vierwöchigen Gabe von Ranibizumab (Lucentis®) verglichen. Nach dem ersten Studienjahr wird die Dosierung in beiden Studien nach Bedarf für ein weiteres Jahr fortgesetzt. Die VIEW-1-Studie in den USA und Kanada nimmt derzeit Patienten in die Studie auf (www.regeneron.com/vegftrap_eye.html). Die VIEW-2-Studie (www.view2study.com) beteiligt Zentren in Europa, dem asiatisch-pazifischen Raum, Japan und Lateinamerika.

Bayer HealthCare und Regeneron arbeiten zusammen an der weltweiten Entwicklung des VEGF Trap-Eye zur Behandlung der feuchten AMD sowie diabetesbedingter und weiterer Erkrankungen des Auges. Nach erfolgter Zulassung wird Bayer HealthCare das Präparat außerhalb der USA vermarkten, wobei die beiden Partner die Erlöse gleichmäßg teilen. In den USA hält Regeneron die alleinigen Rechte an VEGF Trap-Eye.

Über VEGF Trap-Eye

VEGF (vascular endothial growth factor) ist ein natürlicher Wachstumsfaktor, der die Bildung neuer Blutgefäße (Angiogenese) anregt und beim Wachstum von Gewebe und Organen natürlich gebildet wird. VEGF ist auch an der krankhaften Neubildung von Gefäßen und der Fragilität neuer Blutgefäße im Auge beteiligt, die zur Entstehung der feuchten AMD führen. VEGF Trap-Eye ist ein vollständig humanisiertes, lösliches VEGF-Rezeptor-Fusionsprotein, das alle Formen von VEGF-A sowie den verwandten Plazenta-Wachstumsfaktor (PlGF) und VEGF-B bindet. VEGF Trap-Eye blockiert diese Wachstumsfaktoren spezifisch und mit hoher Wirksamkeit. Durch die Hemmung von VEGF werden die abnorme Bildung neuer Blutgefäße und der Austritt von Flüssigkeit verhindert, was für die Behandlung von Patienten mit feuchter AMD eine wichtige Rolle spielt.

Über die feuchte AMD

Die altersbedingte Makula-Degeneration ist eine der wichtigsten Ursachen der Erblindung im Erwachsenenalter. Die Makula-Degeneration ist entweder trocken (nicht exsudativ) oder feucht (exsudativ). Bei der feuchten Makula-Degeneration wachsen neue, abnorme Blutgefäße hinter der Netzhaut, aus denen Blut und Flüssigkeit sickern. Diese "Lecks" in den Blutgefäßen schädigen die Netzhaut in Struktur und Funktion. Es entstehen "blinde Flecken" im zentralen Sehbereich, dies kann bis zur völligen Erblindung führen. Die feuchte Makula-Degeneration ist die häufigste Ursache der Erblindung bei Menschen über 65 in den USA und Europa.

Über Bayer HealthCare

Die Bayer AG ist ein weltweit tätiges, forschungsbasiertes und wachstumsorientiertes Unternehmen mit Kernkompetenzen auf den Gebieten Gesundheit, Ernährung und hochwertige Materialien. Bayer HealthCare ist eine Tochtergesellschaft der Bayer AG und gehört zu den weltweit führenden innovativen Unternehmen in der Gesundheitsversorgung mit Arzneimitteln und medizinischen Produkten. Das Unternehmen bündelt die Aktivitäten der Divisionen Animal Health, Consumer Care, Diabetes Care sowie Pharma. Die Aktivitäten des Pharmageschäfts firmieren unter dem Namen Bayer Schering Pharma. Ziel von Bayer HealthCare ist es, Produkte zu erforschen, zu entwickeln, zu produzieren und zu vertreiben, um die Gesundheit von Mensch und Tier weltweit zu verbessern. Mehr Informationen finden Sie unter www.bayerhealthcare.com.

Bayer Schering Pharma ist ein weltweit führendes Spezialpharma-Unternehmen, dessen Forschung und Geschäftsaktivitäten sich auf vier Bereiche konzentrieren: Diagnostische Bildgebung, General Medicine, Specialty Medicine und Women's Healthcare. Bayer Schering Pharma setzt auf Innovationen und will mit neuartigen Produkten in speziellen Märkten weltweit führend sein. So leistet Bayer Schering Pharma einen Beitrag zum medizinischen Fortschritt und will die Lebensqualität der Menschen verbessern. Mehr Informationen finden Sie unter www.bayerscheringpharma.de.

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Ansprechpartner
Kranz, Astrid


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