Makuladegeneration

Entfernen des Grauen Stars mit Nano-Laser am Campus Lübeck des UKSH etabliert

www.uksh.de 19.05.2016 Pressemitteilungen

Prof. Dr. med. Salvatore Grisanti Prof. Dr. med. Salvatore Grisanti

Prof. Dr. Salvatore Grisanti, Direktor der Klinik für Augenheilkunde am UKSH, Campus Lübeck.

Die Klinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck, hat eine neue OP-Technik zum Entfernen des Grauen Stars (Katarakt) etabliert. Das OP-System mit einem sogenannten Nano-Laser ist das erste seiner Art in Schleswig-Holstein und bietet viele Vorteile. "Diese Technik minimiert das Risikoprofil der Operation. Es kann mit der neuen Technik schonender gearbeitet werden und dadurch verbessern sich die postoperativen Ergebnisse", sagt Klinikdirektor Prof. Dr. Salvatore Grisanti.

Der Graue Star ist die am häufigsten auftretende Augenerkrankung. Meistens sind Menschen ab dem 50. Lebensjahr betroffen, nur in wenigen Fällen ist der Graue Star angeboren. Es handelt sich bei der Erkrankung um eine Trübung der Augenlinse. Bei Patienten mit einem fortgeschrittenen Grauen Star kann man eine graue Färbung hinter der Pupille erkennen, daher auch der Name Grauer Star. Erste Anzeichen sind eine getrübte Sicht (Sehen wie durch einen Nebelschleier), Lichtempfindlichkeit (besonders in der Nacht während des Autofahrens), aber auch ein gestörtes Farbensehen oder Sehstörungen beim Lesen. Um den Grauen Star dauerhaft zu beseitigen, helfen Brillen, Tropfen oder Medikamente nicht. Die Sehverschlechterung lässt sich nur durch einen operativen Eingriff beheben. Bisher wurden die operativen Eingriffe mittels Ultraschall durchgeführt. Seit kurzem jedoch kann der Graue Star mit einem Nano-Laser-System operiert werden. "Es ist die einzige Technologie, die zu 100 Prozent auf Laserfragmentation basiert. Außerdem ist es die derzeit schonendste Technik, um den Grauen Star zu operieren", sagt Prof. Grisanti.

Bei der Katarakt-Operation wird die eingetrübte Linse mikrochirurgisch entfernt und durch eine neue Kunstlinse ersetzt. Die Behandlung kann in den meisten Fällen ambulant stattfinden, was für den Patienten von Vorteil ist, da er sich nach dem Eingriff im gewohnten häuslichen Umfeld erholen kann und nur zur Kontrolle seinen Arzt aufsuchen muss. Inzwischen werden in Deutschland mehr als 700.000 Staroperationen jährlich durchgeführt. Eine Operation ist erst dann notwendig, wenn Patienten ihren täglichen Sehaufgaben nicht mehr gewachsen sind. Bei Autofahrern oder bei besonderen beruflichen Anforderungen raten Augenärzte schon eher zur Operation.

Allgemein unterscheidet man beim Grauen Star drei Erscheinungsformen: die angeborene Form, die Form, die durch Voroperationen, Medikamente, Verletzungen oder Begleiterkrankungen hervorgerufen wird und den altersbedingten Grauen Star. Da die altersbedingte Erscheinungsform die häufigste Form darstellt, empfehlen Augenärzte, sich ab dem 50. Lebensjahr regelmäßig untersuchen zu lassen.