Makuladegeneration

Strahlenretinopathie

Einführung

Grundlagen

Perkutane Strahlentherapie

Episklerale Brachytherapie

Epiretinale Brachytherapie

Strahlenretinopathie

Diskussion

Literatur

Quelle: www.dog.org/wp-content/uploads/2009/08/amd_brachytherapie_28-11-2011.pdf

Stellungnahme
der Retinologischen Gesellschaft, der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft und des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands zur epimakulären Brachytherapie bei altersbedingter Makuladegeneration

Stand: 28.11.2011

Strahlenretinopathie

Radiogene Spätschäden wie radiogene Optikusneuropathie und Strahlenretinopathie sind die gefürchtetsten Komplikationen jeder Form von Strahlentherapie im Bereich des Auges und der Orbita, die tückischerweise mit sehr langen Latenzzeiten bis zu mehreren Jahren auftreten können [24]. Wesentliche Risikofaktoren für das Entstehen einer Strahlenretinopathie sind neben der eingestrahlten Dosis die gewählte Fraktionierung [25] die Dosisrate [26] und der Gefäßstatus des betroffenen Patienten (z.B. klinisch manifester Diabetes) [27,28]. Hohe Einzelfraktionen und eine hohe Dosisleistung der Strahlenquelle führen nicht nur zu einer höheren Tumorkontrollrate [29] sondern auch zu einer höheren Inzidenz unerwünschter radiogener Komplikationen aufgrund der höheren sog. relativen biologischen Effektivität (RBE) [25]. Diese strahlenbiologischen Grundlagen müssen insbesondere bei der epiretinalen Brachytherapie berücksichtigt werden, wo die gewünschte Zielvolumendosis von 24 Gray innerhalb von 4 min eingestrahlt wird, so dass im Vergleich zur konventionellen fraktionierten Strahlentherapie von einer etwa doppelt so hohen Effektivdosis ausgegangen werden muss. Die Schwellenwerte für eine Strahlenretinopathie sind schwierig zu bestimmen und liegen bei etwa 45-55 Gray [25], so dass die bei der epiretinalen Brachytherapie verwendeten Zielvolumendosen unter Berücksichtigung der RBE im Gefahrenbereich für eine Strahlenretinopathie liegen könnte. Ähnliche Überlegungen gelten auch für die Verwendung des Oraya-Systems, wo die gewünschte Zielvolumendosis in einem vergleichbaren Zeitraum eingestrahlt wird. Bei beiden Systemen liegt die im Bereich des N. opticus eingestrahlte Dosis auch unter Berücksichtigung der RBE deutlich unter der Schwellendosis für eine radiogene Optikusneuropathie, so dass das Risiko eine Strahlenretinopathie im Vordergrund steht.

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